Der Gordon-Bennett-Cup (frz. Coupe aéronautique Gordon Bennett) ist die älteste jährlich stattfindende internationale Ballonsportveranstaltung für Gasballone. Initiator war der Amerikaner James Gordon Bennett junior (1841-1918), der Verleger des New York Herald. Zugelassen sind bis zu drei Ballonteams je Nation. Es siegt das Team, das bei seiner Landung die größte Entfernung zum Startpunkt erreicht hat. Das Heimatland der Gewinner ist jeweils der Austragungsort des nächsten Rennens.
Der erste Wettbewerb wurde am 30. September 1906 in Paris ausgetragen und von dem US-Amerikaner Frank Purdy Lahm gewonnen, der zusammen mit seinem Co-Piloten Henry Hersey nach mehr als 640 km die Nordostküste Englands erreichte.
Im Jahr 1907 fand der Wettbewerb das erste Mal in St. Louis in den Vereinigten Staaten statt. Es siegte der deutsche Ballon Pommern mit dem Ballonführer Oskar Erbslöh und dem amerikanischen Meteorologen Henry Helm Clayton, dessen Reise erst bei Asbury Park am Atlantik endete. Der Vorsprung vor dem französischen Ballon Isle de France betrug nur 11 km. Im Jahr 1908 erreichte das Schweizer Team mit 73 Stunden eine Rekordfahrtzeit, die bis 1995 Bestand hatte. Im Jahr 1910 war die weiteste Fahrtstrecke von St. Louis 1.887 km lang. Der Ballon landete nördlich von Quebec in Kanada. Die beiden Piloten Alan Ramsay Hawley und Augustus Post benötigten anschließend vier Tage zu Fuß um eine bewohnte Gegend zu erreichen.
Nach der Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg wurde der Wettbewerb jährlich durchgeführt, nach dem Zweiten Weltkrieg aber erst im Jahr 1983 unter Federführung der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) wieder aufgenommen.
Gewinnt ein Land den Pokal dreimal in Folge, so geht er in dessen Eigentum über. Das gelang 1924 erstmals der Mannschaft Belgiens, anschließend zweimal den Vereinigten Staaten (1928 und 1932) und 1935 Polen. Nach Neuaufnahme der Wettkämpfe 1983 ging der Pokal dank Josef Starkbaum zweimal bleibend an Österreich (1987 und 1990) und 2003 an Frankreich. Es ist üblich, dass der Gewinner für das folgende Jahr einen neuen Pokal stiftet. (Quelle: Wikipedia.de)
Für die deutsche Nationalmannschaft gehen in diesem Jahr Wilhelm Eimers mit Ullrich Seel (Germany I), Mathias Zenge mit Markus Pieper (Germany I) und Josef Höhl mit Georg Sellmaier (Germany III) an den Start. Eimers hält den aktuellen deutschen Rekord mit 92 Stunden 11 Minuten Fahrtdauer aufgestellt beim Gordon Bennet Rennen 1995 von Will / Schweiz bis Ludzasrai / Lettland (1.628 km Luftlinie). Er nimmt an diesem Rennen nun zum 20sten mal teil.
Wer glaubt Ballonfahren sei einfach nur romantisch, der sollte sich einmal näher mit diesem Wettbewerb befassen. Bereits in der Vorbereitung versuchen die Teams das Gewicht zu reduzieren. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass die Fahrt ja bis zu 4 Tage dauern kann und auch in Höhen über 3000 Meter durchgeführt werden kann. In diesem Fall muss natürlich neben der geeigneten Kleidung und Verpflegung auch Sauerstoff mitgeführt werden. Die Ballon selbst sind mit allem ausgestattet was moderne Technik zu bieten hat. Die deutsche Nationalmannschaft betreibt während des Wettbewerbes ein eigenes Lagezentrum in dem Meteorologen ständig die neuesten Wetterentwicklungen beobachten und den Teams über SAT-Telefon oder verschiedene Funktechniken Tipps geben. Auch die aktuelle Position der Konkurrenten wird dort ständig überwacht. Möglich machen dies so genannte Live-Tracks bei denen jedes Team einen Satteliten Transceiver mitführen muss um die Position, Höhe, Geschwindigkeit und Richtung jederzeit anzuzeigen. Durch diese Technik wurde es möglich den Wettbewerb für die Öffentlichkeit wesentlich transparenter gestalten zu können.
Wer das diesjährige Rennen verfolgen möchte kann dies über die Internetseite www.GASBALLOON.eu machen. Hier werden ständig Informationen zu den Teams Germany I und Germany II finden. Die officielle Seite des Rennes ist www.gordonbennett2010.com